Zahlreiche Website-Inhaber nutzen unsere
Webmaster-Konsole, um zu sehen, wie sich ihre Website auf Google schlägt. Vor ein paar Wochen haben wir begonnen,
neue Nachrichten an Websites zu versenden, auf die ungewöhnliche Links verweisen. Ich möchte etwas näher auf diese neuen Meldungen eingehen.
Ursprüngliche Link-Nachrichten
Da sind zunächst einmal die ursprünglichen Link-Nachrichten, die wir schon seit Monaten versenden. Wenn wir bemerken, dass ungewöhnliche Links auf eine Website verweisen, dann können wir auf verschiedene Arten darauf reagieren. In zahlreichen schweren Fällen reduzieren wir unser Vertrauen in die gesamte Website. Dies kann beispielsweise passieren, wenn wir glauben, dass eine Website über einen längeren Zeitraum im großen Stil an Link-Spams beteiligt war. Erhält eine Website eine Benachrichtigung über diese ungewöhnlichen Links, dann empfehlen wir, so viele der Spam-Links oder minderwertigen Links zu entfernen wie nur möglich, und dann einen
Antrag auf erneute Überprüfung der Website einzureichen.
Wir haben von Fällen gehört, in denen Verzeichnisse oder Blog-Netzwerke sich geweigert haben, solche Links zu entfernen. Wenn eine Website versucht, Gebühren für das Einstellen und Entfernen von Links zu erheben, könnt ihr uns das gerne mitteilen. Diese Benachrichtigung kann über den Antrag auf erneute Überprüfung, über unser
Forum für Webmaster oder über einen separaten
Spam-Bericht erfolgen. Wir sind bereits gegen einige solche Websites vorgegangen, da diese meist selbst für das Link-Spamming verantwortlich sind.
Neue Link-Nachrichten
In weniger schweren Fällen konzentrieren wir uns oft auf bestimmte Spam-Links oder künstliche Links, die als Teil eines Linktauschprogramms erstellt wurden. Wir entziehen dann nur diesen Links unser Vertrauen, statt das Ranking der gesamten Website herabzusetzen. Die neuen Nachrichten stellen klar, dass wir "gezielt gegen die ungewöhnlichen Links und nicht gegen die gesamte Website vorgehen". Die neuen Nachrichten verwenden auch nicht die bei anderen Nachrichten vorhandenen gelben Ausrufungszeichen. Dadurch wollen wir klarstellen, dass wir hier Probleme ansprechen, die nicht so ernst sind wie bei den früheren "Wir verlieren unser Vertrauen in die gesamte Website"-Nachrichten.
Wie ernst sind diese neuen Link-Nachrichten zu nehmen?
Die neuen Nachrichten sollten durchaus beachtet werden. Sie besagen, dass wir einigen auf die Website verweisenden Links nicht trauen. Wir greifen oft zu diesem Mittel, wenn wir bemerken, dass einige Spam-Links oder künstliche Links (Widgetbait, bezahlte Links, Blogspam, Gästebuch-Spam, exzessive Artikelverzeichnis-Einreichungen, exzessive Linkaustausche, sonstiger Linkspam usw.) auf eine im Grunde gute Website verweisen. Obwohl das Gesamt-Ranking der Website sich dann nicht direkt verschlechtert, erhält sie für einige Wortgruppen kein Ranking mehr. Diese Nachrichten sind nicht nur zur Kenntnisnahme gedacht; sie sollten nicht ignoriert werden und sind nicht nur für harmlose Websites.
Andererseits sollten die Inhaber der Websites auch nicht in Panik geraten. Manchmal senden wir diese Nachrichten an harmlose Websites, auf die jemand gehackten Ankertext verweisen lässt, um Rankings für Anfragen wie [buy viagra] zu erhalten.
Beispielszenario: Widget-Links
Nachdem sie eine der neuen Nachrichten erhalten hatten, haben mir einige Website-Inhaber E-Mails geschrieben. Ich denke, es ist sinnvoll, hier kurz deren Umstände zu beschreiben, um zu erläutern, was es bedeutet, wenn man eine dieser Nachrichten erhält.
Das erste Beispiel behandelt Widget-Links. Eine ansonsten unbescholtene Website hat mich wegen der Nachricht angeschrieben. Hier ist meine Antwort; die Daten zur Identifizierung sind dabei ausgelassen:
"In Anbetracht der sehr spezifischen, von uns ergriffenen Maßnahme finde ich, dass wir richtig gehandelt haben. Nehmen wir beispielsweise URL1 und URL2. Diese Seiten verwenden Ihre BEISPIEL1-Widgets, aber die Seiten enthalten auf die URL Ihrer Website verweisenden Ankertext mit zahlreichen Keywords. Eines der Widgets verfügt über den Link ANKERTEXT1, das andere über ANKERTEXT2.
Eine Suche nach [widgetbait matt cutts] ergibt jede Menge Fälle, in denen ich den Leuten rate, ihren Widgets keinen Ankertext mit zahlreichen Keywords hinzuzufügen; ein Beispiel hierfür findet sich unter http://www.stonetemple.com/articles/interview-matt-cutts-061608.shtml. Mit dieser Nachricht wird ausgedrückt, dass die Links in dem Widget nicht nur nicht funktionieren, sondern auch dazu führen, dass die Seite kein Ranking für die dort verwendeten Wortgruppen erhält."
Beispielszenario: Bezahlte Links
Im nächsten Beispiel geht es um bezahlte Links. Diese E-Mail habe ich jemandem geschrieben:
"Ich möchte dem Unternehmen X empfehlen, diese Nachricht nicht zu ignorieren. Nehmen Sie beispielsweise SPAMMY_BLOG_POST_URL. Das ist ein Link von einer sehr "spammigen" Website, der die vom Unternehmen X verwendeten Verlinkungstechniken fragwürdig erscheinen lässt (wir haben auch mehrere auf Widgets basierende Links gefunden). Diese Art Links helfen dem Unternehmen X nicht weiter. Das Unternehmen sollte überlegen, wie und warum es begonnen hat, solche Links anzusammeln." Ich habe auch einen anderen SEO angeschrieben, der Links entwickelte. Dabei habe ich angemerkt, dass der SEO Links von einem Verzeichnis erhält, das scheinbar nur bezahlte Links anbietet, die PageRank weitergeben. Solchen Links trauen wir nicht.
Hier ist noch ein Beispiel für bezahlte Links. Zur Situation eines Unternehmens habe ich Folgendes angemerkt:
"Unternehmen Y erhält diese Nachricht, da wir hier eine bestehende Praxis des Ankaufs von bezahlten Links erkennen, die PageRank weitergeben. Insbesondere sehen wir hier zahlreiche 'gesponserte Posts' von minderer Qualität mit Ankertext mit vielen Keywords, bei denen die Links PageRank weitergeben. Das Ergebnis ist, dass wir vielen der Links zu dieser Website nicht trauen. Hier haben wir zwei Beispiele: URL1 und URL2. Bedenken Sie: Wir verfügen über weitere Beispiele für solche bezahlten Posts, aber diese beiden Beispiele geben einem eine gute Idee von den Problemen, die hier wirklich behoben werden sollten. Ich würde dem Unternehmen Y empfehlen, solche bezahlten Posts zu entfernen und dann einen Antrag auf erneute Überprüfung zu stellen. Ansonsten werden wir weiterhin vielen der Links auf diese Website nicht trauen."
Beispielszenario: Reputation Management
In manchen Fällen ignorieren wir Links auf eine Website, wenn die Website selbst nicht gegen unsere Richtlinien verstoßen hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Reputation Management. Uns haben zwei Organisationen angeschrieben; eine große News-Website und ein gemeinnütziger Publisher. Beide hatten die neue Link-Nachricht erhalten. In einem der Fälle schien es, als würde ein "Reputation Management"-Unternehmen "spammige" Links verwenden, um positive Artikel auf der News-Website nach vorne zu bringen; wir haben diese Links auf die News-Website ignoriert. Im anderen Fall versuchte jemand, die Suchergebnisse für den Namen einer Person zu manipulieren, indem er Links auf einem bekannten Werbenetzwerk für bezahlte Textlinks kaufte. Auch hier haben wir diese speziellen Links ignoriert; der gemeinnützige Publisher musste keine Maßnahmen ergreifen.
Was tue ich, wenn ich die neue Link-Nachricht erhalte?
Wir haben kürzlich die Möglichkeit eingeführt,
auf eine Website verweisende Backlinks nach Datum sortiert herunterzuladen (auf Englisch). Wer die neue Link-Nachricht erhält, der sollte die jüngsten Links prüfen, um zu sehen, ob sich da etwas Ungewöhnliches findet. Stellt sich heraus, dass jemand im eigenen Unternehmen Widgetbait, bezahlte Links oder in großem Maßstab Linkspam eingesetzt hat, dann sollte man dieses Problem beheben und dann einen Antrag auf erneute Überprüfung stellen. Wir überlegen uns auch, wie wir konkretere Beispiele geben können, um diese Nachrichten entscheidungsrelevanter zu machen und aufzuzeigen, wo das Problem liegen mag, wenn man eine solche Nachricht erhält.
Nur, um hier etwas Kontext zu geben: Bisher haben weniger als 20.000 Domains diese neuen Nachrichten erhalten – das ist weniger als ein Zehntel der Anzahl der Nachrichten, die wir typischerweise pro Monat versenden. Und es sind nur so viele, weil wir diese Nachrichten nachträglich an Websites versendet haben, bei denen wir den Backlinks nicht vertraut haben. In Zukunft werden wir, wenn wir uns den aktuellen Stand unserer Aktionen ansehen, diese Nachrichten durchschnittlich nur an 10 Websites pro Tag versenden.
Zusammenfassung
Ich hoffe, dieser Post und einige der Beispiele oben werden helfen, die Nuancen der neuen Nachricht zu erläutern. Wer eine dieser Nachrichten erhält muss nicht in Panik geraten, man sollte sie aber auch nicht ignorieren. Die Nachricht besagt, dass das aktuelle Ereignis unsere Haltung zu der gesamten Website nicht beeinflusst, wohl aber unsere Meinung bezüglich einiger der Links zu der Website. Das kann dazu führen, dass eine Website für manche Wortgruppen kein Ranking erhält.
Diese Nachricht adressiert ein mittelschweresProblem. Wir versuchen, eine geeignete Methode zu finden, um die Leute darauf hinzuweisen, dass es da ein Problem geben könnte (das man angehen sollte), ohne den Inhabern der Website zu viel Stress zu machen. Wir wollten diesen zusätzlichen Schritt hin zu einer größeren Transparenz jetzt tun, um Website-Betreibern mitteilen zu können, dass dies vielleicht ein guter Zeitpunkt ist, sich ihre aktuellen Links einmal näher anzusehen.